Yvonne Fothe
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Warum ich keine „Twists um jeden Preis“ schreibe

6. Oktober 2025・Genre

Überraschung ist kein Selbstzweck.
In vielen Thrillern scheint es nur noch darum zu gehen, Leser:innen auf der letzten Seite sprachlos zurückzulassen. Doch ein Twist allein macht keine gute Geschichte. Mich interessiert nicht, wie laut der Knall am Ende ist, sondern was davor in einem Menschen passiert.
Ich schreibe keine „Twists um jeden Preis“, weil Spannung für mich aus Tiefe entsteht – nicht aus Tricks.

Der Reiz von Twists – und ihre Schattenseiten

Kaum ein Genre lebt so sehr von überraschenden Wendungen wie der Thriller. Leser:innen erwarten Nervenkitzel, Spannung, Gänsehaut. Ein Twist erfüllt genau das: er dreht die Perspektive, erschüttert Gewissheiten und macht das Leseerlebnis unvorhersehbar.

Doch nicht jeder Twist ist ein guter Twist. Aufgesetzte Wendungen wirken wie Tricks. Zu viele Twists verwirren. Unglaubwürdige Twists zerstören die Bindung zu den Figuren. Leser:innen spüren, wenn eine Geschichte nur darauf angelegt ist, sie an der Nase herumzuführen.

Psychothriller brauchen Tiefe – nicht nur Überraschung

Im Unterschied zum klassischen Krimi geht es im Psychothriller weniger um die Frage „Wer war der Täter?“ als um die Unsicherheit der Wahrnehmung: Kann ich meinen Erinnerungen trauen? Wo hört Realität auf, wo beginnt Wahn?

Die Spannung entsteht nicht aus dem einen großen Knall, sondern aus dem langsamen Kippen. Ein Twist kann dieses Spiel verstärken – er darf aber niemals die Figurenlogik oder die psychologische Tiefe zerstören.

Die Gefahr der Twist-Inflation

In Filmen, Serien und Büchern scheint manchmal die Devise zu gelten: je mehr Wendungen, desto besser. Das Ergebnis ist eine Überfütterung mit Effekten: Leser:innen stumpfen ab, Glaubwürdigkeit geht verloren, und am Ende bleibt Leere statt Spannung.

Ein Psychothriller braucht Zwischentöne. Wie in einem Orchester sind die leisen Passagen entscheidend – nicht der ständige Knall.

Was mir wichtiger ist als Twists

Figuren statt Tricks

Meine Figuren sind keine Schachfiguren, die ich verschiebe, um Überraschungen vorzubereiten. Ihre Handlungen entstehen aus ihrem Inneren – nicht aus Kalkül.

Psychologie statt Pyrotechnik

Die Spannung liegt darin, wie Wahrnehmung und Realität verschwimmen. Ob Nora wirklich ihre Schwester sieht oder ob es eine Projektion ist – das ist keine simple Wendung, sondern ein durchgehendes Spannungsfeld.

Nachhall statt Schock

Ich möchte, dass Szenen nachhallen. Dass sie Leser:innen im Alltag wieder einholen. Dieser stille Nachklang wiegt für mich mehr als ein Feuerwerk, das nach Sekunden verpufft.

Wann Twists sinnvoll sind

Ich lehne Wendungen nicht ab. Aber sie müssen verdient sein. Ein guter Twist ist vorbereitet, notwendig und verändert alles – Handlung und emotionales Erleben. Nur dann gehört er in die Geschichte.

Leser:innen sind keine Gegner

Ich will meine Leser:innen nicht austricksen, sondern mitnehmen. Wir sind Verbündete. Überraschungen dürfen sie treffen, aber nie so, dass sie sich manipuliert fühlen. Die schönste Reaktion ist: „Das hätte ich kommen sehen können – und trotzdem hat es mich erwischt.“

Der psychologische Kern meiner Geschichten

Mich interessiert nicht die Frage „Wer war’s?“, sondern die Brüche in Erinnerung, Identität und Realität. Twists können dabei ein Werkzeug sein, aber der Kern bleibt psychologisch.

Fazit

Twists sind wie Messer: scharf, wirkungsvoll, aber gefährlich, wenn sie falsch eingesetzt werden. Meine Geschichten brauchen keine permanenten Schockmomente. Sie brauchen Tiefe, Figuren, Nachhall. Wenn es eine Wendung gibt, dann nicht als Selbstzweck, sondern als Spiegelriss, der alles verändert.

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Autorin

Psychothriller/Psychosuspense

 

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